Gewinne mit systemischem Denken den Überblick im Elternchaos

Stell dir vor, du sitzt in deinem Familienschiff und weißt nicht so richtig, wo die Reise hingeht. Sollt ihr jetzt nach rechts um die Insel vor euch herum fahren oder lieber direkt drauf zu und eine Rast machen? Und dann siehst du plötzlich die Spitze eines Eisberges vor dir auftauchen. Jetzt kannst du nicht mehr […]
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/braunes-boot-auf-see-238367/

Stell dir vor, du sitzt in deinem Familienschiff und weißt nicht so richtig, wo die Reise hingeht. Sollt ihr jetzt nach rechts um die Insel vor euch herum fahren oder lieber direkt drauf zu und eine Rast machen? Und dann siehst du plötzlich die Spitze eines Eisberges vor dir auftauchen. Jetzt kannst du nicht mehr agieren, du musst reagieren und das Ruder herumreißen, egal, ob dadurch alle auf eurem Familienschiff heftig durchgerüttelt werden. Wie schön wäre es doch gewesen, schon eher zu bemerken, dass ihr auf diesen Eisberg zusteuert. Was hättest du anders machen können, um nicht schnelle Schadensbegrenzung betreiben zu müssen, sondern entspannt in Richtung Insel oder ein fernes Traumland reisen zu können? Vielleicht wäre ein Fernglas hilfreich gewesen oder eine Karte, auf der solche Eisberge und andere Hindernisse eingezeichnet sind. Vielleicht wäre es auch hilfreich gewesen, nicht permanent allein am Steuer zu sitzen und dabei so müde zu werden. Oder vielleicht sitzt du zwar nicht allein am Steuer, aber du liegst mit deinem Partner oder deiner Partnerin im Streit über die Richtung, in die es gehen soll. Dabei übersieht man schnell mal ein Hindernis. Und dann ist da ja noch die Umwelt deines Familienschiffes, die auch Einfluss auf euer Vorwärtskommen nimmt. Wie ist das Wetter? Befindet ihr euch gerade im kalten Regenwetter der kollektiven Angst? Oder scheint die Sonne, die Menschen sind freundlich und fröhlich und vollen Tatendrang?

Wozu brauchst du Systemisches Denken?

Das Familienschiff ist ein Bild für das Familiensystem. Systemisches Denken kann dabei helfen, klarer zu sehen und beim nächsten Mal nicht vom Eisberg überrascht zu werden, sondern langfristig in die gewünschte Richtung zu segeln und eventuelle Hindernisse früh zu erkennen und zu umschiffen. Es ermöglicht dir quasi die Vogelperspektive auf dich und deine Familie. Dadurch siehst du Zusammenhänge, die du vorher nicht sehen konntest.

Was ist ein System?

Im systemischen Denken gibt es das System und die Umwelt des Systems. Ein System besteht aus dem Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Es ist mehr als die Summe seiner Teile. So bildet ihr als Familie ein ganz eigenes System, welches aus euch Familienmitgliedern sowie eurer Familienmentalität usw. besteht. Die Systemumwelt hat Einfluss auf das System, kann aber nicht direkt auf es einwirken.

Beispiel Elternzeit

Deine Familie erhält den Impuls aus der Politik, die Familienarbeit gleichberechtigter aufzuteilen. Dazu hat die Politik Gesetze erlassen, die beiden Elternteilen das Recht zusprechen, drei Jahre Elternzeit unter sich aufzuteilen und eine gewisse Zeit Elterngeld als finanziellen Ausgleich zu erhalten. Trotz des Wunsches der Politik und einer Gesellschaft, die Gleichberechtigung groß-schreibt, ist die gleichberechtigte Aufteilung von Familienarbeit momentan die Ausnahme. Im Volksmund hat sich der Begriff der zwei Vätermonate eingebürgert. Es ist also teilweise sogar das Gegenteil zum Ansinnen der Gleichberechtigung passiert. Die Politik kann nicht machen, dass ihr eure Elternzeit gleichberechtigter aufteilt. Denn euer Familiensystem funktioniert auf eine Art und Weise – vielleicht mit traditionellen Rollenbildern, Gehaltsgefällen zwischen dir und deinem Partner/ deiner Partnerin, Existenzängsten oder anderem – die der Aufnahme des Impulses aus der Politik entgegenstehen.

Wobei kann dir das Bild vom Familienschiff helfen?

Überlege einmal, wer alles zu deinem Familienschiff gehört und wie ihr zueinander in Beziehung steht. Wo auf dem Schiff befinden sich deine Kinder? Wie fühlen sie sich dort? Wo bist du? Wer steuert das Familienschiff? Steuerst hauptsächlich du euer Schiff und das bis zur Erschöpfung? Wird euer Familienschiff gerade von einer stürmischen See umher geworfen, sodass du dein Gleichgewicht oft nicht mehr findest? Oder ist die See ruhig und du kannst entspannt steuern, das Segel zur Unterstützung hissen und zwischendurch auf dem Sonnendeck ausruhen und neue Kraft für den weiteren Weg tanken. Klarer zu sehen, wie ihr als Familie zusammen seid, ist der erste Schritt zur Veränderung. Dann wird dir vielleicht deutlich, dass du dich mit deinem Partner oder deiner Partnerin am Steuer abwechseln solltest. Oder du bemerkst, dass der Sturm um euch herum gerade alle Aufmerksamkeit fordert und du deine Ressourcen sehr genau einteilen musst. Vielleicht ist es dann auch dran, Unterstützung zu suchen. Der Blick aus der Vogelperspektive ist auf jeden Fall ein erster Schritt zur Veränderung.

Ich würde mich freuen, wenn du in den Kommentaren unten deine Erkenntnisse aus dem Bild des Familienschiffs mit uns teilen magst. Hast auch du schon die Erfahrung gemacht, viel zu oft allein am Steuer zu stehen? Wann wechselst du dich mit deinem Partner, deiner Partnerin ab? Gibt es Zeiten, in denen das besser oder schlechter funktioniert?

Ein Interview zum systemischen Denken mit Silvia Vater, Lehrende des Systemischen Zentrums der Wispo AG Frankfurt, findest du unter: https://www.youtube.com/watch?v=t2RzCNuVHt4&t=217s
 
Die Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zur Inanspruchnahme der Elternzeit findest du unter: https://www.diw.de/de/diw_01.c.673478.de/elterngeld_und_elterngeld_p...wie_vorin_weiter_ferne.html 

 

Über Elternbalance

Hallo! Ich bin Maria. Im Jahr 2011 wurde mein Leben plötzlich durch den Tod meines Bruders aus seiner geregelten Bahn geworfen. Die Geburt meines Sohnes kurz darauf ließ mir wenig Zeit, um durch meine Trauer zu gehen. Ich jonglierte meine Gefühle zwischen Verzweiflung und Überforderung, um mein Kind vor der Belastung zu schützen. Auf diesem Weg brauchte ich lange, um meine Überlastung der trauernden Schwester und liebenden Mutter auszubalancieren. In dieser Zeit hätte ich mir eine Trauerbegleitung durch eine ruhige, einfühlsame Person gewünscht, die mir mit einem offenen Ohr und Herzen einen leichteren Weg ebnet.

Mein Herzenswunsch ist es, dir und anderen Eltern zu helfen, der Trauer Raum zu geben und dadurch zu erkennen, dass Trauer trotz des schmerzhaften Gewandes eine Freundin und keine Feindin ist. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Trauerprozess haben mir gezeigt, dass es möglich ist, inneren Frieden mit einem schmerzhaften Verlust zu finden. Ich möchte meine Ruhe und Zuversicht auf dich ausstrahlen lassen und begleite dich einfühlsam und lösungsorientiert.

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Häufig gestellte Fragen

Ich bin seit dem Verlust so überfordert mit meinem Leben und kann nicht mehr so gut für mein Kind sorgen. Was kann ich machen?

Mache dir bewusst, dass du in einer Ausnahmesituation bist und schaue mit einem liebevollen Blick auf dich und deine Überforderung. Bitte um Hilfe.

Wie kann ich mit der puren Verzweiflung umgehen, die mich immer wieder überkommt?

Lass die Verzweiflung und den Schmerz da sein und sei gewiss, dass jeder bewusst wahrgenommene Schmerz zur Heilung deiner Wunde beiträgt.

Wie lange sollte die aktive Trauerphase anhalten?

Ich verstehe Trauer als dynamischen Prozess, der individuell sehr unterschiedlich verläuft. Dieser Prozess braucht kein "sollte" und "müsste", sondern stattdessen die Freiheit sich so zu entfalten wie es für dich passend ist.

Ich habe keine Zeit für meine Trauer, wie kann ich die Trauer in mein Leben integrieren?

Schaffe dir Mini-Trauer-Oasen, in denen du allein bist und dir bewusst Zeit für deine Trauer nimmst.

Wie gehe ich damit um, wenn Andere unbedarft nach dem verstorben Menschen fragen und mich das vollkommen aus dem Konzept bringt?

Überlege dir vorher einen kurzen Satz, den du in dieser Situation sagen willst. Alternativ: Renne weg so schnell du kannst!

Was ist eine normale Trauerreaktion beim Kind?

Kinder zeigen sehr unterschiedliche Trauerreaktionen wie z.b. Wut, Einschlafstörungen, das Zurückfallen in eine frühere Entwicklungsstufe oder sie sagen nichts mehr.